Freundschaft und Ladekabel

Von | 3. Februar 2017

Im Johanniter-Haus spielen Senioren und Schüler Theater – Bericht in der Kölnischen Rundschau vom 31.1.17

„Mit Freundinnen Kaffe trinken, das ist auch sehr schön.“ Mit diesen Worten leitet eine Bewohnerin des Johanniter-Hauses Zollstock die nächste Szene ein. Vor dem Puplikum steht eine Gruppe Seniorinnen gemeinsam mit Kindern der Wilhelm-Leyendecker-Schule vom nahen Rosenzweigweg. Sie spielen Theater, es ist eine Szenencollage zum Thema Freundschaft.

Die Beteiligten haben die Szene selbst geschrieben, und es wird deutlich, wie sich der Freundschaftsbegriff im Laufe der Zeit gewandelt hat. Vieles ist allerdings gleich geblieben.

(Foto Schulz)

Während die drei älteren Damen Kaffeekränzchen spielen, schleichen drei der Kinder über die Bühne. Nach „Klingelmännchen“ steht ihnen der Sinn, und so kommt es auf der Bühne gleich zur Begegnung der Generationen. Die hat zuvor schon bei den Proben stattgefunden. Die Theaterpädagogin Ulrike Baartz erzählt von schönen Momenten, aber auch von Verständigungsschwierigkeiten. So habe das Wort „Freund“ in der Jugend die Seniorinnen gar keine Rolle gespielt. Damals waren Nachbarn und Verwandte viel wichtiger.

Auch über die Technik habe man sich erstmal verständigen müssen, berichtet Baartz. „So fragte ein Mädchen nach einem Handykabel, weil der Akku leer war. Den Damen musste erstmal erläutert werden, was gemeint war.“

Lehrerin Irene Huintges pflegt den Zusammenhalt zwischen Johanniter-Haus und Förderschule, seit ihre Mutter in das Haus gezogen ist. Seit acht Jahren gebe es daher mindestens eine Arbeitsgemeinschaft pro Halbjahr, dann kommen Schüler zu Besuch. Die praktische Arbeit wird dabei vor allem von Baartz und Anni Auditor vom Verein Theater Impuls erledigt. (mik)

Dieses Projekt wurde dankenswerterweise gefördert durch den Förderverein der Wilhelm-Leyendecker-Schule und durch die Kämptgen-Stiftung.